Nach dem anstrengenden Jahren 2023/2024 wollte ich mal einen Entspannungsurlaub machen -ins Ruhrgebiet, in ein Wellnesshotel und das ganze entspannt angehen: Alte Freunde besuchen, Sehenswürdigkeiten anschauen, und im Wellnessbereich entspannen, abschalten, alles ohne großartig Plan und Stress. Hat alles in allem sehr gut geklappt, war eine sehr gute Idee 🙂Ich kenne ja das Ruhrgebiet und die Umgebung, ich komme ja daher.

1. Tag: Anreise (Samstag. 09.08.2025) und Cranger Kirmes

Es begann mit einem kleinen Problem: Sixt rief mich an, dass man ein gebuchtes Auto - Cabrio Automatik - nicht da sei, der Vormieter hatte es nicht rechtzeitig zurückgebracht und eigenmächtig bis um 13h verlängert. Nach ein wenig hin- und her habe ich die Alternative dann genommen: Einen BMW 320i Automatik, der neu war - erst 19km gefahren 😯Hat sich als gute Wahl entpuppt, ich war sehr angetan von den Assistenzsystemen wie Tempomat mit Abstandshaltung mit Verkehrszeichenerkennung sowie Spurhalteassistent, das war eine sehr, sehr entspannte Hinfahrt. Da ich es nicht eilig hatte - 15h war Einchecken im Hotel - hatte ich das Auto auf “Economy” eingestellt und Tempomat auf 120km/h. Ich kam dann um 14h30 ruhig und entspannt im Hotel an.

Das Hotel

Ich war im l’Arrivée in Dortmund mit Wellness und Spabereich. Das ist - wie ich bei Ankunft gesehen habe - das Mannschaftshotel des Dortmunder BVB, und wie ich am nächsten Tag beim Essen erfahren habe war es auch dort wo der Bombenanschlag auf den Bus des BVB passiert ist. Wusste ich vorher nicht, aber ich schein es sowieso mit dem BVB zu haben: Als ich mal in einem anderen Hotel - in Castrop-Rauxel - war kam der Bus mit dem BVB-Kader plötzlich an 🤷

Das Hotel ist ein schönes 4-Sterne Wellnesshotel1, Zimmer sehr schön mit Terrasse, Frühstück gut, sehr empfehlenswert. Eines der Restaurants2, das Rustique hatte auch einen sehr schönen Biergarten und das Essen war ausgezeichnet, ich habe da insgesamt drei Mal gegessen.

Der Wellnessbereich

Der Wellnessbereich teilte sich in zwei Teile auf: Einerseits einen Teil mit mittelgroßen Pool (inklusive Gegenstromanlage) und Whirlpool nebst Liegen, anderseits einen Saunabereich mit mehren Saunen, einen Dampfbad und einem Ruheraum. Hier gab es - aus gutem Grunde - Handyverbot, was ich durchaus interessant in Hinblick auf Entspannung fand. Bademantel, Badelatschen (wenn notwendig) und Handtücher gab es kostenlos.

Ich hatte kurz eingecheckt, Gepäck aufs Zimmer gebracht und direkt mein nächstes Ziel angesteuert: Recklinghausen 🙂Dort holte ich einen alten Freund ab und wir fuhren gemeinsam zum P+R-Parkplatz der Cranger Kirmes

Cranger Kirmes

Sinnvollerweise - wenn man denn schon mit dem Auto anreist - parkt man auf dem P+R-Parkplatz in Herne-Baukau. 7,99 € kostet das Parken und der Bustransfer für 5 Personen direkt zum Eingang der Cranger Kirmes ist inklusive. Das ist ein mehr als fairer Preis, vor Ort ist das Parken - sofern man überhaupt was findet - auch nicht billiger und man ist direkt am Eingang.

Was mir etwas Stirnrunzeln ausgelöst hat: Die Zahlung war rein bargeldlos, was für mich völlig OK ist, aber warum muss die Bezahlung per Karte beim Fahrer erfolgen? Warum nicht einfach bei den Leuten der HCR vor Ort, die eh’ dort waren? So hat sich beim Einstieg eine längere Schlange nebst Diskussionen (“Keine Bargeldzahlung?”) gebildet. Hätte man IMHO effizienter handhaben können.

Die Cranger Kirmes selbst hat sich etwas verändert:

  • Kaum noch Fressbuden mit der traditionellen Kirmeskost (Currywurst, Schaschlik, usw), dafür für Kirmes eher ungewohnteres Essen.
  • Der ebenfalls traditionelle Rossschlächter war auch nicht mehr da, da war ich früher immer ganz gerne, weil Pferdebratwurst & co etwas exotisch sind und nicht leicht zu bekommen ist
  • Keine Looping-Achterbahn mehr.

Nun gut, wir waren dann auf dem Freifallturm und der Wildwasserbahn3, hatten nach längerem Suchen etwas abgelegen tatsächlich Currywurst bekommen und das traditionelle Kirmeseis bei Schmalhaus4 konsumiert. Abends ging es dann zurück, ich brachte Marcus zurück nach Hause war aber etwas müde von der Fahrt und fuhr ins Hotel, packte mein Gepäck aus, duschte und ging erschöpft ins Bett.

2. Tag: Hohensyburg, Hauptfriedhof Dortmund, Wellness, Treffen mit Freunden

Ich hatte mich abends zum Essen mit alten Freunden in Unna verabredet. Da die die Woche warm wurde habe ich “anstrengende” Aktivitäten auf morgens verschoben.

Hohensyburg

Ruhrgebiet, vom Ruhrsteilhang aus

Ich bin nach dem Frühstück zum Parkplatz der Ruhrbrücke am Hengsteysee gefahren und wollte ein paar Fotos machen und zur Hohensyburg gehen (inklusive Aussichtspunkte). es gab da einen Weg der vom Parkplatz hinführte. Sah auf der Karte nicht all zu weit aus, was ja auch stimmte. Was ich allerdings vorher auf der Karte nicht angeschaut hatte waren die Höhenlinien - der Weg von der Brücke zur Hohensyburg hatte es in sich in Bezug auf Steigungen und Begehbarkeit 🥵 Aber es gab tatsächlich schöne Aussichten und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal dort kannte ich noch gar nicht.

Seltsamerweise kam - an einem Sonntag morgen! - die Polizei dort zweimal mit einem Auto vorbei und patrouillierte da an besagten Denkmal, warum auch immer 🤷

Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf Hohensyburg

Zurück zum Auto ging es etwas einfacher, weil nur bergab. Dann fuhr ich weiter zum Hauptfriedhof Dortmund

Hauptfriedhof Dortmund

Klingt vielleicht erstmal seltsam/morbid, aber der Hauptfriedhof Dortmund ist der größte Park in Dortmund und einer der größten Friedhöfe Deutschlands. Mit einem alten Baumgestand ist er ein sehr, sehr schöner Park, durchaus sehenswert und ich wollte dort auch ein paar Fotos machen, da war ich auch schon lange nicht mehr. Also Auto geparkt und gemerkt dass ich auf Toilette muss. Kein Problem, dachte ich, Friedhöfe haben ja Toiletten, der Dortmunder auch. Was ja auch stimmte, nur waren die Toiletten geschlossen - sie hatten nur Montags - Samstags auf! Man muss sich das mal überlegen: An dem Tag, wo vermutlich die meisten (regulären) Besucher dort sind sind die sanitären Einrichtungen zu. Wer denkt sich sowas aus? 😣

Nun gut, das Hotel war nicht weit weg, also zurück zum Auto ohne Fotos und zum Hotel, schnell auf Toilette, und Mittags dann in Dortmund-Aplerbeck eine Kleinigkeit gegessen. Dann wieder zurück zum Hotel un zum ersten Mal den Wellnessbereich betreten und am Pool, im Whirpool und auf den Liegen entspannt und gelesen.

Am Nachmittag fuhr ich dann nach Unna und besuchte einen alten Freund und wir fuhren dann - als dessen Frau kam - gemeinsam zum Restaurant. Welches unerwartet geschlossen hatte, davon stand nichts auf der Webseite. Also warten wir auf den vierte Person, mit dem wir uns da treffen wollten und der mit dem Fahrrad kam, luden in ins Auto ein, fuhren nach Unna in die Innenstadt und nach einigen Suchen fanden wir ein italienisches Restaurant dass offen hatte. Nach dem Essen habe ich die Leute alle weggebracht und bin zurück ins Hotel gefahren.

3. Tag: Externsteine, Hermannsdenkmal

Es begannen die heißen Tage, also habe ich die “anstrengenderen” Tätigkeiten auf den Vormittag gelegt, ich machte einen Ausflug nach OWL.

Externsteine

Externsteine mit Brücke

Hier war ich vor Jahren das letzte Mal, und zur meiner Freude waren diesmal gar nicht die ganzen merkwürdigen Esoteriker die seltsame Rituale veranstaltet haben. Zur Einordnung: Es gibt in bestimmten Kreisen den Glauben dass die Externsteine germanische Heiligtümer waren, wofür es absolut keine Belege gibt (siehe den Artikel in der Wikipedia), dazu kommen noch die Standard-Esoteriker mit Steinenergie und co Vermutlich war es der merkwürdigen Truppe auch etwas zu warm 😂 Ansonsten sind die Externsteine immer einen Besuch wert, sie sind schon sehr imposant und beeindruckend. Ich besorgte ein Kombiticket für die “Besteigung”5 der Externsteine und des Hermannsdenkmal, genoss die Aussicht auf den Externsteinen und fuhr dann mein nächste Ziel an, das Hermannsdenkmal

Hermannsdenkmal

Hermannsdenkmal

Das Hermannsdenkmal ist eine kolossale Statue und soll an Hermann, den Cherusker erinnern. Ich war das letze Mal als Kind dort. Auch hier hat man vom Denkmal aus eine schöne Aussicht auf das umgehende Land. Es lohnt sich das Denkmal quasi mitzunehmen - was ich tat - wenn man eh’ in der Gegend ist, es ist nur weniger Kilometern von den Externsteinen entfernt. Ansonsten finde ich persönlich dass es sich nicht lohnt nur wegen des Denkmals anzureisen, die Kombination Externsteine/Hermannsdenkmal dagegen ist völlig OK.

Anschließend bin ich dann zurück ins Hotel gefahren, habe Kaffee6 getrunken, ein wenig am Pool entspannt und abends dann zum ersten Mal im Rustique gegessen, was mich sehr positiv überrascht hat.

4. Tag: Dortmund, Wellness

Da auch dieser Tag sehr warm wurde, bin ich morgens in ein Parkhaus in der Dortmunder Innenstadt gefahren. Dieses Parkhaus ist merkwürdig gebaut: Wie jedes Parkhaus hat es mehrere Ebenen. Das seltsame daran: Wenn man in eine Ebene eingefahren ist gibt es keine Möglichkeit höher zu fahren - es geht nur wieder zum Ausgang. Wenn keine freien Parkplätze gibt: Pech gehabt, es geht nur wieder ‘raus. Wer baut/entwirft so was? 😒 Nach einer Ehrenrunde - nebst Kontakt der Parkaufsicht, dass ich wieder herauskomme - hatte ich dann dort was gefunden und bin über den Westenhellweg gegangen und hab bei Wurst Willi eine seiner berühmten (und guten) Currywürste gegessen.

Als ich zum Auto kam parkte neben mir ein SUV und ich hatte massive Schwierigkeiten wegen dessen Breite ins Auto zu gelangen: Rechts war eine Wand, links der überbreite, rücksichtslos geparkte SUV. Mit sehr viel Mühe konnte ich mich durch die Fahrertür irgendwie reinzwängen, allerdings hat es meinen Sensor dabei abgerissen weil sich der linke Arm beim Einstieg an der Tür rieb. Typisch SUV: Rücksichtslos geparkt, keine Gedanke an andere Verkehrsteilnehmer. Ich fuhr dann zurück zum Hotel, entschied mich aber gegen das Anbringen eines neuen Sensors: Ich war bislang noch nie mit dem Sensor in einer Sauna, und ich wusste nicht ob er es überlebt (theoretisch schon, laut Anleitung), ob der Schweiß beim saunieren den Kleber löst usw. Also habe ich da beste aus der Situation gemacht und fortan auch - ohne Sensor - die Saunen im Wellnessbereich besucht, wie auch an dem Tag zum ersten Mal 😊

5. Tag: Wellness

Da es auch an dem Tag heiß war habe ich mir einen Ruhetag gegönnt - Entspannung war ja sowieso das Hauptziel. Also habe ich den ganzen Tag im Wellnessbereich im Pool, Whirlpool, in den Saunen und Ruhebereich verbracht, das war sehr, sehr angenehm, gerade bei der Hitze.

6. Tag: Atta-Höhle, Wellness

Auch hier versprach der Tag sehr heiß zu werden, und so habe ich mir einen Ort zur Besichtigung ausgesucht, an dem es kühl ist - die Atta-Höhle. Die Atta-Höhle ist einer der größten Tropfsteinhöhlen Deutschlands, ich war vor Ewigkeiten das letzte Mal dort. Es ist angenehm kühl dort (so um die 11° ganzjährig) und auch generell sehr beeindruckend, ein Ausflug lohnt sich immer. Den Nachmittag verbrachte ich dann mit Entspannung im Hotel im Wellnessbereich.

7. Tag: Wellness

Ebenfalls ein sehr heißer Tag, also entschloss ich mich einfach den Tag entspannt im Wellness-Bereich zu verbringen, abends habe ich in einem chinesischen Restaurant gegessen. Das war dann bedauerlicherweise mein letzter Tag in dem angenehmen Hotel. Dann brachte ich auch den neuen Sensor am Arm an.

8. Tag: Rückfahrt (Samstag, 16.08.2025)

Nach dem Frühstück habe ich mit einem gewissen Bedauern das Hotel verlassen und bin zurück nach Berlin gefahren wo ich den Mietwagen bei Sixt abgegeben habe und dann mit dem Bus nach Hause gefahren bin. Damit endete beim Ausflug ins Ruhrgebiet.

Fazit

Das war eine sehr, sehr gute Idee aus verschiedenen Gründen

  • Ich habe mich überhaupt nicht stressen lassen. Ich hatte noch einige andere mögliche Ziele, aber wegen der Hitze habe ich mich nicht unter Druck gesetzt sondern einfach umentschieden und lieber im Wellness-Bereich entspannt
  • Der Wellness-Bereich war in der Tat sehr, sehr entspannend. Was auch extrem entspannend war: Im Saunabereich herrschte - aus verständlichen Gründen - ein Handyverbot. Das hat tatsächlich zur der Entspannung beigetragen: Ich hatte nur den Kindle dabei und einfach gelesen. Scheint etwa dran zu sein an Digital Detox

Alles in allem: Hat sich sehr gelohnt, meine Erwartungen wurden erfüllt/übertroffen. Ich glaube ich besuche in Zukunft mal wieder häufiger ein Spa, diesmal in Berlin.

Footnotes

  1. Ja, war teuer

  2. Das andere hatte ich nicht ausprobiert

  3. Auch diese hatte ich ein wenig verändert, primär das Design

  4. Wenigstens die gibt es da noch

  5. Wobei die Treppen es teilweise in sich haben

  6. Im Zimmer war eine Kapselmaschine